Montag, 18. Oktober 2010

Gattaca oder was?

An sich ist es in der Tat eine super Sache, wenn wir Gendefekte erkennen können und vor der Geburt aussortieren, bzw. beheben. Leider ist dieses Verfahren nur für die künstliche Befruchtung vorhanden. Und die künstliche Befruchtung wiederum ist nur für die wohlhabenderen verfügbar, da sie nicht komplett von der Kasse bezahlt wird. So ist im Moment die Präimplantationsdiagnostik (PID) ein Instrument für Reiche um sich gesunde Kinder heran zu züchten. Wenn gleich es auf der einen Seite durchaus wünschenswert ist, jedem Menschen ein Leid-freies Leben zu ermöglichen, so müssen wir durchaus auf der anderen Seite verhindern, dass diese Technik nur einer bestimmten Gruppe zur Verfügung steht. Dies führt schnell zu einer Zweiklassen-Gesellschaft, in der sich die körperlich Bevorteilten ihren festen Platz in der Gesellschaft haben, während der Rest verarmt, bzw. sich kaum aus der Armut heraus arbeiten kann. Wenn ihr sehen wollt, worin das enden kann, guckt euch mal den Film Gattaca an. Mein Vorschlag: PID wird erlaubt, sobald sie für jeden Embryo verfügbar ist.

Gendiagnostik: FDP-Fraktionschefin kontra Merkel - DNN-Online
FDP-Generalsekretär Lindner sagte, in dieser ethischen Frage ende die Richtlinienkompetenz der Kanzlerin. «Wenn durch die PID Kinderwünsche erfüllt und gleichzeitig schwerste Gen-Defekte vor der Einpflanzung in die Gebärmutter verhindert werden können, dann ist das ethisch sinnvoll.» Die FDP-Expertin Ulrike Flach plädierte im ZDF dafür, «eine streng nach ethischen Kriterien definierte Rahmenbedingung» für die Präimplantationsdiagnostik zu schaffen.

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