Mittwoch, 20. Oktober 2010

Die Stromkonzerne sind alle notleidende Schlucker

Genau, die haben 23 Milliarden Euro Gewinn gemacht im Jahr 2009. Das sind pro Kopf in Deutschland 287,50 Euro. Ich habe letztes Jahr 280 Euro an Strom gezahlt. Ein bisschen milchmädchenhaft könnte man sagen: Jeder deutsche Privathaushalt könnte seinen Strom kostenlos beziehen und die Einnahmen würden immer noch ausreichen, um die Kraftwerke wirtschaftlich zu betreiben.

Wenn da mal nichts falsch läuft.

Der Artikel ist lesenswert.

Studie: Große Stromkonzerne verdienen trotz Krise Milliarden | tagesschau.de
Die großen deutschen Stromkonzerne haben trotz der Wirtschaftskrise im vergangenen Jahr hohe Gewinne eingefahren. Das geht aus einer Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes hervor, die im Auftrag von Bündnis 90/Die Grünen erstellt wurde. Der Studie zufolge, die tagesschau.de vorliegt, summierte sich der Profit der drei Konzerne E.ON, RWE und EnBW allein 2009 auf 23 Milliarden Euro.
[...]
Die Gewinne durch die Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke sei ein in
der deutschen Wirtschaftsgeschichte einmaliges Geschenk. Der Chef der
Monopolkommission, Justus Haucap, sagte der Zeitung: "Die enormen
Gewinne überraschen nicht. Es gibt keinen funktionsfähigen Wettbewerb
bei der Energieerzeugung in Deutschland, das wurde durch die
Laufzeitverlängerung für die Kernkraft noch einmal verfestigt."

Ich finde es schade, dass hier wieder der nicht-funktionierende Wettbewerb als Sündenbock herhalten muss. Die Politik hat noch weitere Möglichkeiten solche Rekordgewinne zu verhindern. Wettbewerb ist natürlich der einfachste. Viel einfacher als humane Rahmenbedingungen zu schaffen (wie unter der sozialen Marktwirtschaft).

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