Samstag, 20. November 2010

BSE sorgt für Gammelfleisch

BSE-Politik der EU hat Gammelfleischfälle ermöglicht

Im Grunde ganz einfach. Man nutze die Probleme mit Rinderwahnsinn aus, um den Handel mit Schlachtabfällen der staatlichen Kontrolle zu entziehen. Weil die Bekämpfung von BSE so erfolgreich war, war es möglich die Begrenzungen für Schlachtabfälle zu entfernen. Aufgrund dessen durften wir uns Gammelfleisch reinziehen. Einfach nur gruselig.

Die Vorhersage zu Portugal und Irland

Banken gerettet – Bürger zahlen? Eine Bilanz im Jahre drei der Finanzkrise | kontext-tv.de

Dädäng... bei ca. 24 Minuten sagt Harald Schumann: Wenn die Staatsnachfrage sinkt, dann werden auch Portugal und Irland nicht mehr bezahlen können ...

Das war im August 2010 ... jetzt ist November und Portugal und Irland können nicht mehr zahlen. Erschreckend. Erschreckend, was man über die Wirtschaft wissen kann.

Glaubwürdigkeit VI

Innere Pressefreiheit oder wie die Inhalte diktiert werden. Der Preisträger des "langen Atems" beschreibt die Zustände in den Redaktionen und wer vorgibt über was und wie berichtet werden darf.



Informationsdiktat in Medienredaktionen - Deutschland

Nostradamus war gestern ...

Folgt auf die Finanzkrise ein Bürgerkrieg?: Voraussagen des "Sehers vom Wald" lassen Schlimmes befürchten

Aus welchem Loch ist der denn gekrochen? Der Seher vom Walde beschwört den großen Bürgerkrieg. Puh, dafür muss ich kein Seher sein, um festzustellen, dass die Menschen weiterhin so dumm sind, sich selbst umzubringen, wenn das System den Bach runter geht. Und auch nicht, dass das System den Bach runter geht. Angeblich hat der Seher, der übrigens ausgesprochen gutes Bayrisch spricht, den zweiten Weltkrieg und die Euro-Zone voraus gesagt. Lustig:
Es dauert aber nicht lange, dann gibt es einen großen Streit und eine
neue Währung kommt auf. Mit einer Fledermaus – oder ist es wieder ein
Adler, der Bundesadler, der dieses neue Geld ziert? Ist die Rückkehr der
Deutschen Mark gemeint?
Hahahaha, der alte Mann aus dem Jahre 1760 vergleicht den Bundesadler mit einer Fledermaus. Ich lieg am Boden. Sehr treffend.

Ich mag solche Geschichten von Vorhersagen. Würde mich mal nicht wundern, wenn da mal ein Wisschenschaftler solche Vorhersagen nach Mustern und Allgemeingültigkeiten durchsucht. Lest den Artikel! ;)


Wem nutzt der Terror und wie macht man ihn eigentlich richtig?

Spitzfindig wird hier argumentiert, der Terror würde vor allem vielen Sicherheitsherstellern nutzen. Denn, so der Autor, wenn man wirklich phantasievollen Terror ausüben würde, würden keine der aktuellen Sicherheitsmaßnahmen greifen. Und die Kurse der entsprechenden Unternehmen in den Keller gehen. Deswegen würde kein phantasievoller Terror ausgeübt. Phantasievoller Terror ist übrigens Flugzeuge beim Starten und Landen mit einer Panzerfaust ab zu schießen. Hach, in die Panzerfaust ist der Autor ja voll verliebt. Terrorismus als Verkaufsförderung – Geschäfte auf Basis der Angst

Ob ihm kein anderes Vorgehen eingefallen ist? Was könnten denn Terroristen noch machen? Weihnachtsmärkte sprengen hat schon Thomas de Maizière vorgeschlagen. Fußballstadien? Es müssen auf jeden Fall viele Menschen anwesend sein. Und es darf nicht wie ein Unfall aussehen. Nichts ist schlimmer für einen Terroristen, wenn er drei Jahre lang plant und die Zeitung geht von einem Kurzschluss aus. Ich erinnere mich noch an die Fälle mit den verseuchten Milchprodukten, den Rinderprodukten mit Gehirnmatsch und den Mann mit der Aidsspritze. Das ging dem Volk nahe. Nicht so wie die Hirnis von der RAF, die nur Endgegner über den Jordan geschickt haben. Da freut man sich doch nur heimlich darüber, dass man nicht so viel Geld hat und findet es alles nicht so schlimm, weil eh der nächste Geier nachrückt. Nein, Terror muss schon beim Volk ansetzen, damit die Mächtigen sie irgendwie retten können. Ein Selbstmordattentäter in der Mitte eines Polizeikessels. Viele Verletzte auf Demonstrationen. Angst darum, von Lebensmitteln vergiftet zu werden ... Entschuldige bitte, ich lasse mich irgendwie von den aktuellen Geschehnissen inspirieren. Irgendwie drängt sich mir der Verdacht auf, dass Terroristen nicht mehr viel machen können, weil eh schon alles da gewesen war.

Donnerstag, 18. November 2010

Die Vermessung der Welt ...

... war gestern. Die Bebilderung der Welt findet heute statt. Was Milliarden von Hobbyfotografen schon ewig machen bringt jetzt Google an die Grenze. Automatische Schnappschüsse, die eine wunderbare Weltsicht einfangen können. Und Jon Rafman sammelt diese Weltsichten auf seinem Blog. Wer an Fernweh leidet sollte allerdings nicht da rein gucken ;)

Bulgursalat

Zutaten:
150 g Bulgur(1068 kJ / 0.25 €)
40 g (1/2) Tomate(40 kJ / 0.12 €)
40 g (1/2) Zwiebel(50 kJ / 0.05 €)
100 g Äpfel(218 kJ / 0.20 €)
15 g (15 ml) Rapsöl(520 kJ / 0.05 €)
 g Salz, Pfeffer, Paprikpulver, Sambal Oelek, Petersilie, Zitronensaft

Kartoffelsuppe

Zutaten:
200 g Kartoffeln(578 kJ / 0.22 €)
100 g Karotte(105 kJ / 0.13 €)
100 g Rosenkohl(117 kJ / 0.23 €)
1000 g (1 l) Wasser
 g Salz, Pfeffer, Petersilie, Oregano, Estragon, Kümmel

Zubereitung:
(1 Person / 30 Minuten) Wasser aufsetzen. Kartoffeln und Karotten würfeln, Rosenkohl vierteln. Alles ins Wasser geben und dieses gut salzen, etwas Pfeffer und Kümmel und viele Kräuter hinzugeben. Das ganze eine halbe Stunde lang kochen lassen, bis die Hälfte des Wassers verkocht ist.

Bewertung:
Schmeckt lecker, füllt den Magen, macht aber nicht satt. Es empfiehlt sich dazu Brot zu essen, oder aber einen Bulgursalat. Als Alternative kann man auch die Menge der Kartoffeln verdoppeln und diese denn in der Suppe noch zerdrücken.

10.0 % vom Gesamtbedarf (800 kJ / 8000 kJ)
12.9 % vom Gesamtbudget (0.58 € / 4.50 €)
EK-Ratio: 0.78
Ernährungskreis:
Gruppe1: 40.0 % (200 g / 500 g)
Gruppe2: 46.5 % (200 g / 430 g)
Gruppe3: 0.0 % (0 g / 250 g)
Gruppe4: 0.0 % (0 g / 300 g)
Gruppe5: 0.0 % (0 g / 120 g)
Gruppe6: 0.0 % (0 g / 30 g)

Der nächste NPD-Genosse

Nach Thilo Sarrazin hat es scheinbar den nächsten erwischt. Hans Püschel, Bürgermeister aus Krauschwitz dreht ab! Zumindest stellt es sich so die Bild der Spiegel vor. Für dessen gnadenlos guten Journalismus spricht schon einmal, dass sie es im Zeitalter des Internets zwar schaffen vier Links auf eigene Spiegel Themen zu setzen, aber keinen einzigen zu dem Leserbrief um den es in dem ganzen Artikel geht. Ich hole das nach: leider ist er nur auf irgendwelchen NPD-nahen Seiten zu finden. Aber man sollte ihn schon gelesen haben, um der fundierten Argumentation des Spiegels folgen zu können.

Gentechnisch veränderte Tiere in freie Wildbahn

Schön wie weit wir doch schon sind. Gentechnisch veränderte Tiere werden freigelassen. Und dann auch noch Moskitos, Lebewesen, die sich schnell und unkontrolliert vermehren. Der Ansatz hingegen ist sehr human. Ausrottung, bzw. Begrenzung von lustigen Krankheiten wie Malaria, Gelb- und Dengue-Fieber. Schau's dir an!
GenfoodneindankeBlog » Die ersten Gentech-Moskitos fliegen schon

Mittwoch, 17. November 2010

Internationale Gärten e.V. schlagen Integrationspreis aus

Preis-Ablehnung entfacht in Dresden Streit um Unterbringung von Migranten - DNN-Online

Irgendwie scheint es langsam Mode zu werden mit Ablehnung von Preisen auf die Missstände in der Politik hin zu weisen. Und wenn man mal eben einen Preis von 1500 Euro aus schlägt, müssen einem die "änderbaren" Missstände ganz schön auf den Sack gehen. Um es mal hart zu sagen: Jetzt können sich die Politiker ihre Scheinheiligkeit an die Backe schmieren.

Glaubwürdigkeit V: Berichte über Aktien

Ahahhaa ich musste laut lachen, was da die ARD.Börse verzapft. Die überschlagen sich ja mit Lob:
boerse.ARD.de : GM mit Riesenschritten an die Börse
US-Regierung macht Kasse
[...]
Das Insolvenzverfahren von GM gilt an der Börse gilt als gelungenes Beispiel dafür, ein Not leidendes Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen.
Und dann les ich auf der Financal Times:
GM wird zum Milliardengrab für Amerikas Steuerzahler
[...]
Laut Barofsky stehen noch 39,7 Mrd. Dollar aus, die über den
Aktienverkauf hereingeholt werden müssten. Seinen Berechnungen zufolge
dürfte es lediglich gelingen, die Hälfte dieser Summe zurückzubekommen -
also rund 20 Mrd. Dollar.

Damit bliebe der Steurzahler auf hohen Kosten sitzen -
Ne, ich sag ja schon nichts mehr. Ein Fakt, zwei Artikel.


Rente mit 67 und keine Beschäftigung ab 55

Die Tagesschau bringt es auf den Punkt: Die Wirtschaft ist kaum auf ältere Arbeitnehmer eingestellt. Und die Politik denkt sie hat alles richtig gemacht. Hauptsache das Rentenalter wird angehoben und wir freuen uns, dass wir auf dem Papier was gegen die Demographie gemacht haben. Richtig ist sicher, dass wir es uns nicht leisten können, nur noch Rentner und keine Arbeiter mehr zu haben. Aber dann sollten wir auch dafür sorgen, dass die Menschen überhaupt so lange arbeiten können. Aus allen Bereichen hören wir von Frühverrentung, weil die Menschen mit den Anforderungen der Arbeit nicht mehr klar kommen. Zu große körperliche Belastung, zu viel Stress, unbrauchbare Arbeitszeiten. Und was macht die Politik? Sie setzt auf eine Art freiwillige Selbstverpflichtung der Unternehmen! Sowas funktioniert immer fantastisch, da braucht man sich nur mal das Vorspiel zum Nichtraucherschutzgesetz anschauen. Anstatt, dass die mal die Eier in der Hose haben, und aufpassen, dass die Leute ordentlich arbeiten können und nicht Überstunden noch und nöcher schieben müssen. Ich seh das schon böse enden, wenn nicht mal der Industrie ordentlich was vorgeschrieben wird. Und wenn es nur der einfache Satz ist, dass jedes Unternehmen prozentual entsprechend der Demographie auch Menschen zwischen 55 und 65 beschäftigen muss. Ansonsten können wir unsere Rente mit dem Löffel aus der Mülltonne kratzen, weil wir 10 Jahre vor deren Beginn schon arbeitslos oder arbeitsunfähig waren.

Das unwirksame Verbraucherinformationsgesetz

Das Verbraucherinformationsgesetz (VIG) ist nach Untersuchungen von foodwatch.de nicht wirksam. 80 % aller Anfragen werden nicht beantwortet und viele der restlichen Anfragen mit sehr hohen Gebühren belegt. Diese Praxis hat jetzt das Verwaltungsgericht München abgewatscht. Die CDU hat uns versprochen, dass das VIG reformiert wird. Und jeder der will (so wie ich), dass der Verbraucher handfest informiert wird, ohne über Datenschutz für schwarze Schafe oder Gebühren im vierstelligen Bereich zu stolpern, der kann hier eine Email an die Frau Aigner schicken. Vielleicht hilft es ja was.

Dienstag, 16. November 2010

Käse-Lauch-Suppe mit Nudeln

Zutaten:
500 g H-Milch 3,8 %(1465 kJ / 0.50 €)
50 g Appenzeller-Käse(800 kJ / 0.84 €)
100 g Lauch(80 kJ / 0.80 €)
100 g Kartoffeln(240 kJ / 0.12 €)
100 g Karotten(105 kJ / 0.14 €)
250 g Nudeln (gegaart)(1478 kJ / 0.18 €)
 g Salz, Pfeffer, 8 Kräuter, Muskatnuss
 g 

Zubereitung:
(1 Person, 45 Minuten Zubereitungszeit) Milch auf mittlerer Stufe aufsetzen und bei gelegentlichem Rühren aufkochen. Karotten und Kartoffeln in kleine Stückchen, Lauch in Ringe schneiden und in die Milch geben. Wenn die Milch kocht Salzwasser für die Nudeln aufsetzen. Wenn die Nudeln in das Wasser gegeben werden den Appenzeller-Käse in kleinen Stückchen in die Soße geben. Das ganze mit Salz, Pfeffer, 8-Kräuter-Mischung abschmecken und ein bisschen Muskatnuss (3 Mal abreiben) hinzugeben.

Bewertung:
Schmeckt sehr lecker. Über den gewählten Käse kann man den Geschmack stark beeinflussen. Man darf hierbei schon einen stärkeren Käse auswählen, da ein milder Käse geschmacklich untergeht und einfach nur verschwendet wäre. Anstelle von Nudeln kann dieses Gericht auch mit Baguettebrot gegessen werden.

52.1 % vom Gesamtbedarf (4168 kJ / 8000 kJ)
57.3 % vom Gesamtbudget (2.58 € / 4.50 €)
EK-Ratio: 0.91
Ernährungskreis:
Gruppe1: 50.0 % (250 g / 500 g)
Gruppe2: 69.8 % (300 g / 430 g)
Gruppe3: 0.0 % (0 g / 250 g)
Gruppe4: 183.3 % (550 g / 300 g)
Gruppe5: 0.0 % (0 g / 120 g)
Gruppe6: 0.0 % (0 g / 30 g)

Nudelsuppe mit Topinambur

Zutaten:
100 g Kartoffeln(240 kJ / 0.12 €)
100 g Topinambur(318 kJ / 0.30 €)
100 g Karotten(105 kJ / 0.14 €)
85 g (1) Zwiebel(99 kJ / 0.11 €)
100 g Thunfisch(1220 kJ / 1.25 €)
100 g Nudeln(1478 kJ / 0.18 €)
1000 g Wasser
 g Salz, Pfeffer, Kerbel, Oregano, Rosmarin, Bohnenkraut, Muskat, Zitronensaft

Zubereitung:
Gemüse und Zwiebeln in Scheiben schneiden. Mit 1 l Wasser ca. 30 Minuten kochen lassen, bis die Hälfte verdampft ist. Die Gewürze hinzugeben. Mit Zitronensaft nicht geizen, man darf ihn schon etwas heraus schmecken. Die Nudeln in die kochende Suppe geben. Noch einmal 5 Minuten kochen lassen. Den Thunfisch hinzu geben und gut verrühren. Nach 4 Minuten, wenn die Nudeln gar sind, das Gericht servieren. Nach Bedarf noch etwas nach würzen.

Bewertung:
Es ist keine Suppe im eigentlichen Sinne, fast eher schon wie ein Eintopf. Wer es etwas suppiger mag, sollte etwas mehr Wasser nehmen (oder nicht so viel verkochen lassen), oder echte Suppennudeln verwenden. Ist aber ein leckeres Gericht, wenn man krank ist.

43.3 % vom Gesamtbedarf (3460 kJ / 8000 kJ)
46.7 % vom Gesamtbudget (2.10 € / 4.50 €)
EK-Ratio: 0.93
Ernährungskreis:
Gruppe1: 20.0 % (100 g / 500 g)
Gruppe2: 89.5 % (385 g / 430 g)
Gruppe3: 0.0 % (0 g / 250 g)
Gruppe4: 0.0 % (0 g / 300 g)
Gruppe5: 83.3 % (100 g / 120 g)
Gruppe6: 0.0 % (0 g / 30 g)

Frühstücksmüsli / Obstsalat

Zutaten:
140 g Apfel(318 kJ / 0.23 €)
100 g Banane(398 kJ / 0.21 €)
130 g Birne(290 kJ / 0.30 €)
50 g Großblatt Haferflocken(729 kJ / 0.12 €)
50 g Dennree Crunchy Schoko Müsli(995 kJ / 0.27 €)
100 g Joghurt 3,7 %(306 kJ / 0.18 €)

Zubereitung:
Obst klein schnippeln mit Müsli, Haferflocken und Joghurt vermengen.

Bewertung:
Man braucht schon eine riesige Schüssel dafür. Wenig ist es nicht.

38.0 % vom Gesamtbedarf (3036 kJ / 8000 kJ)
29.1 % vom Gesamtbudget (1.31 € / 4.50 €)
EK-Ratio: 1.31
Ernährungskreis:
Gruppe1: 20.0 % (100 g / 500 g)
Gruppe2: 0.0 % (0 g / 430 g)
Gruppe3: 148.0 % (370 g / 250 g)
Gruppe4: 33.3 % (100 g / 300 g)
Gruppe5: 0.0 % (0 g / 120 g)
Gruppe6: 0.0 % (0 g / 30 g)

Montag, 15. November 2010

Mineralöl im Essen

Hmm lecker, wie das Mineralöl in unser Essen kommt. Grausam, wo es überall drin steckte und steckt.
Deutschlandradio Kultur - Mahlzeit - Verpackungen aus Recycling-Material - kontaminiert!

Westerwelle will Abschaffung der kalten Progression

Was will er? Die Abschaffung der kalten Progression? Warum?
In der Spitze der Bundesregierung gibt es Unstimmigkeiten über rasche steuerliche Entlastungen der Mittelschicht. Wenn es in diesem und im nächsten Jahr Lohnerhöhungen gebe, dann wolle die Regierung durchsetzen, dass diese auch wirklich beim Arbeitnehmer landeten und nicht gleich wieder in großen Teilen "vom Steuerstaat" vereinnahmt würden, sagte Vizekanzler und FDP-Chef Guido Westerwelle im Deutschlandfunk.
Na danke. Ich zitiere dazu nur mal schnell die Bundeszentrale für politische Bildung:
Anders als bei den Steuern gibt es bei den Sozialabgaben keine Freibeträge oder Progression. Ab einem Arbeitsentgelt von 800 Euro müssen diese in voller Höhe gezahlt werden. Daher stellen die Sozialabgaben für die unteren und mittleren Einkommensgruppen gegenwärtig eine deutlich größere Belastung dar als Steuern.
Sprich: die Belastung der unteren  und mittleren Einkommensgruppen soll laut Guido Westerwelle steigen. Ja, so kommt die Lohnerhöhung bestimmt auch beim Arbeitnehmer an!

Sonntag, 14. November 2010

Ausschreibung und die billigste Variante

Streit mit Städten: Wie die EU-Kommission Fair-Trade-Produkte verhindert - SPIEGEL ONLINE

Da wollen Städte Fair-Trade-Kaffee benutzen um der Kinderarbeit keinen Vorschub zu leisten. Was passiert? Diejenigen Firmen, die die Ausschreibungskriterien nicht halten können, weil sie lieber billig statt nachhaltig anbieten, klagen einfach bei der EU. Und diese rüffelt die ausschreibenden Städte.

Es ist zwar schön, dass Städte lieber Fair-Trade-Kaffee kaufen möchten, doch die Diskussion darum bringt nur wieder die eigentliche Krise ans Tageslicht. Es ist verdammt schwierig Ausschreibung gerecht zu gestalten. Die öffentliche Hand ist immer wieder angewiesen, die billigste Variante zu nehmen. Um dem Dilemma zu entfliehen (sofern die Kommune, Land, Bund) noch genügend Geld hat, werden die Ausschreibungen so festgeschrieben, dass sie nur die bevorzugten Unternehmen erfüllen können. Auf der anderen Seite steht hierbei, dass Aufträge aus niederen Motiven bestimmten Firmen "völlig legal" zugeschachert werden können.

Das Problem geht tiefer. Kaffee ist hier wahrlich nur die Spitze des Eisberges. Interessanter wird es wenn es um Dienstleistungen oder Bauaufträge geht. Darf man Unternehmen unterstützen, die untertariflich bezahlen? Nur weil sie günstiger sind? Darf man eine "Ramschfirma" beschäftigen anstelle eines Unternehmens mit langer Tradition, wenn es bei ersterem sehr unwahrscheinlich ist, dass diese in zwei Jahren überhaupt noch existieren und Garantieleistungen übernehmen können? Darf man Unternehmen aus Frankreich anheuern, die zwar billiger ist, aber die Situation auf dem kommunalen Arbeitsmarkt noch weiter verschärft?

Das Problem ist mit zwei Stunden Nachdenken sicher nicht zu lösen. Hier müsste man mal einen Leitfaden zur Nachhaltigkeit erarbeiten. Damit müsste aber auch klar sein, welchen Weg man gehen möchte. Selbst beim aktuellen Weg ist die Richtung nicht klar. Denn nicht immer ist der billigste Anbieter auch der günstigste. Ein Rückfluss von Gewerbe- und Einkommensteuern durch einen etwas teureren Auftrag kann einer Stadt mehr bringen, als der billigste Anbieter, der seine Gelder im Ausland lässt.

Eine Lösung (meiner Meinung nach) zu diesem Problem liegt darin, dass der Gesetzgeber (Bund oder EU) die Normen für alle in einem entsprechenden Standard niederschreibt. Eine gespalte Zunge können wir uns eigentlich nicht leisten. Innerhalb der EU ist Kinderarbeit geächtet, außerhalb der EU soll es gut sein? Kein Wunder, dass es immer wieder Parlamente gibt, die einen Alleingang wagen. Wir sollten uns schon zu unseren Werten bekennen. Sicher sind wir uns bewusst, dass einiges von unserem Lebensstandard von dem schlechten Lebensstandard im Ausland abhängt. Was allerdings nicht bekannt ist (und ein hinreichend komplexes Thema ist), ist die Frage, wie die Auswirkungen sind. So mögen wir vielleicht für unsere Waren weniger ausgeben, müssen dafür im Gegenzug für unsere eigenen Armen immer mehr ausgeben um sie zu unterstützen.

Ob es schon Wissenschaftler gibt, die sich mit diesem Problem auseinander gesetzt haben?