Montag, 25. Oktober 2010

Frankreich: und weiter gehts ...

Rentenreform: Franzosen protestieren weiter | tagesschau.de
Es sind Ferien in Frankreich, doch der Protest ebbt nicht ab, auch nachdem der Senat am Freitag der umstrittenen Rentenreform zugestimmt hat. Die Lage bleibt angespannt.
Was haben die denn gedacht? Wie in Deutschland. Ist erst mal entschieden soll der Bürger stumm bleiben!
Was tut also Frankreich? Richtig - Zwangsarbeit: schöner demokratischer Staat!
Weil das so nicht weiter gehen kann, werden in Marseille von heute an Müllmänner zum Arbeiten zwangsverpflichtet, so wie das in den Raffinerien schon seit Tagen läuft.
Anstatt mal mit aufzuräumen macht der Rest der Bevölkerung
"Was würden Sie tun, wenn Sie gegenüber dieser Müllhalde wohnen würden", fagt Philippe, vor dessen Pizzeria sich übel riechende Abfälle häufen, "also ich würd's auch anzünden. Auf eine gewisse Weise kann ich die Brandstifter verstehen."
Straftaten.
Immer schön den Müll aus den eigenen vier Wänden auf die Straße hauen. DaMarie, die im Calvados lebt, kann davon ein Lied singen: "Weil die Nadel an meiner Tankanzeige auf Null steht, hab ich rumtelefoniert. Ein Dutzend Tankstellen - alle geschlossen! Ich kann nicht mehr zur Arbeit fahren. Ich sitze auf dem Trockenen. Es ist nichts mehr da." muss man ihn nicht sehen, wenn die Rolläden unten sind. Irgendwie wird sich das schon regeln, wa.
Und noch was können sie: rumheulen.
Marie, die im Calvados lebt, kann davon ein Lied singen: "Weil die Nadel an meiner Tankanzeige auf Null steht, hab ich rumtelefoniert. Ein Dutzend Tankstellen - alle geschlossen! Ich kann nicht mehr zur Arbeit fahren. Ich sitze auf dem Trockenen. Es ist nichts mehr da."
Was für ein grausames Schicksal. Es ist jedem Qualitätsjournalismus wert darüber zu berichten.
Das ganze Wochenende über fanden sich Verwaltungsrichter, die die Zwangsverpflichtungen wieder kassierten.
Wieder wie in Deutschland. Die Politik entscheidet, das Gericht kassiert. Für wen Recht jahrelang nicht gilt, gewöhnt sich halt dran, dass es nicht gilt.
Der Ferienstart am Wochenende ist zwar ganz gut gegangen, aber auch nur, weil Autobahntankstellen bevorzugt mit dem raren Sprit-Nachschub beliefert wurden.
Na, wo sind die Benzinpreise immer am teuersten? Wen würden sie zuerst beliefern? Der Arbeiter in der Fabrik wird widerrechtlich zur Arbeit gezwungen und die Spritgesellschaften liefern das Benzin nicht dorthin, wo der Rest der Franzosen mit ihm zur Arbeit fahren könnte. Nein, nein. Und Sanktionen deswegen wird es auch keine geben.
"Guten Tag, die Gewerkschaften haben heute die Maut-Schlagbäume geöffnet", begrüßt Denis die Autofahrer an dieser Maut-Station in der Nähe von Bordeaux, "heute dürfen Sie hier umsonst durchfahren. Ein gewisser Nicolas übernimmt die Rechnung".
Wenigstens haben sie noch Humor.

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